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Das ist keine Übung!

by Jan Frisch

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1.
Keine Übung 06:29
Halt dich fest. Komm mit. Das ist keine Übung! Pass auf was du sagst und wo du stehst Menschen fallen ineinander Alle tanzen oder sehen irgendwie so aus. Wir singen ein Lied Das kennst du doch von irgendwoher. Halt dich fest. Komm mit. Das ist keine Übung! Gutes Wetter, gutes Essen, alles super. Keiner merkts Sieh wie unsere Schatten streiten um die besten Plätze an der Sonne dieses Jahr Und du, sag schnell wie es dir gefällt Ich werde es zur Kenntnis nehmen. Leute reden. Worte fallen durch mich durch. Und sparst du dir den Kommentar wirst du sicher in Verdacht geraten. Halt dich fest. Komm mit. Das ist keine Übung! Pass auf was du sagst!
2.
Was bei "Drei" nicht auf den Bäumen ist und dort die Augen schliesst, und die Ohren, wird erfahren: Wer nicht brennt erfriert! Schwere Schulden in den Schuhen Nasse Sohlen und ein trockenes Wort Viele Autos und Garagen Vollgespuckte Hinterhand. Wer nicht brennt erfriert! Keine Ahnung von der Welt Aber wissen was sich lohnt Keine Hoffnung, die nicht unter deinen Händen um ihr Leben kam Dann wird bald ein dickes Eis uns ein viel zu schwerer Mantel sein. Kannst du heut noch von erzählen. Wer nicht brennt erfriert!
3.
Wie du willst, dann bleiben wir noch etwas hier stehen Dabei willst du gar nichts kaufen, nur hier stehen und mal schauen Ich warte so lang hier auf den Stufen vom Museumseiscafé Dei dei dei ... Gern geschehen. Danke nicht mir. Dank meiner Geduld. Komm wir gehen uns noch die Scheissausstellung ansehen Wird das schön! Mmh ...
4.
Mir ist schlecht! Wann sind wir da? Mir ist furchtbar heiss! Mir ist schlecht! Wann sind wir da? Halt! ich will ein Eis! Mir ist schlecht! Wann sind wir da? Mir ist furchtbar heiss! Mir ist schlecht! Wann sind wir da? Halt! ich will ein Eis! Bitte fahr mal an der nächsten Tanke raus! Bitte kurbel doch auch mal dein Fenster auf! Mir ist schlecht! Wann sind wir da? Fahren wir im Kreis? Mir ist schlecht! Wann sind wir da? Halt! ich will ein Eis! Und das nächste Mal ziehen wir alle unsere Schuhe an. Und dann geht's zu Fuss bis an die Küste. Wollen mal sehen, wie weit wir da kommen. Sag doch auch mal was. Du bist ja so still geworden. Und das nächste Mal fahren wir alle mit der Bahn, oder bleiben besser gleich zu Hause. Glotze an! Da läuft was über Teneriffa!
5.
Wenn er bellt, dann beisst er nicht. Komm doch ruhig einmal her. Der will nur spielen Er reagiert auf Angst, weisst du? Bleib ganz ruhig! Dann wird auch nichts passieren. Hier mag er es gern Und da hinten besser nicht Fass ihn einmal an Leg mal deine Hand hier oben hin Da ist das Fell ganz kurz aber schön weich Er holt den Stock und wenn es drauf ankommt holt er dich auch sicher ein. Sieh, die schönen Zähne Ich lasse etwas Leine Sieh, die schönen Beine Komm! Mach Platz! Gib Laut! Gib Laut! Gib Laut! Hier mag er es gern Und da hinten besser nicht Täglich einmal vor die Tür. Da gehen die Lefzen hoch.
6.
Oh du mein dicker Vater. Hi! Schiebst dein dickes Kind an mir vorbei. Deckel hoch! Alle ans Buffet! Vom Eichstrich aufwärts tuts nicht mehr so weh Einer geht noch rein! ... Oh du mein dicker Bruder. Auch! Gegen Langeweile hilft nur was im Bauch Supermann lächelt breit auf deinem Hemd Hätte der so viel gefressen, wär der da nicht drauf... abgebildet. Einer geht noch rein! ... Satt bist du. Weiter geht das Lied Erst war es der Hunger, dann der Appetit Du kannst nicht mehr. Kann denn sowas sein? Denk doch mal ans Wetter! Einer geht noch rein! Einer geht noch rein! ... Einer geht noch rein! Und der Hunger ist vorbei. Na, Gott sei Dank! Was bleibt ist so ein Gefühl. Wart mal... bin ich voll! Ein Schluck Wasser und was Salziges vielleicht? Hose auf und Atmen! Ein-Aus, Aus und wieder Ein Sauer kommts herauf... das muss die Sosse sein. Doch geht schon... geht wieder was rein. Wo bleibt der Nachtisch? Was darfs denn sein? Was Leichtes zwischendurch! Das isst man mit der Hand Einer geht noch rein! ...
7.
Scheue Hände, feuchte Augen und die vielen kleinen Höflichkeiten Heben wir uns das besser auf für später Angemessenes Erscheinen bei den passenden Gelegenheiten Heben wir uns das besser auf für später Angetäuschte Komplimente und die gleich ausgetauschten Adressen Auf ein angefeuchtetes Erwarten folgt ein abgewartetes Vergessen Heben wir uns das besser auf für später
8.
Haben wir uns nicht schon einmal hier gesehen? Du warst doch der auf der Bühne! Wie war gleich noch dein Name? Eigentlich wollte ich auch nur fragen: Sag mal, kann man denn auch davon leben? Und die Gitarren! Die spielt ihr ja richtig schnell. kann man sowas studieren? Und was kann man damit so verdienen? Sag mal, kann man denn auch davon leben? Ich war spät hier. Spielt ihr noch einmal? Wir können doch noch was jammen. Und was kann man damit so verdienen? Sag mal, kann man denn auch davon leben? Kommt dir das bekannt vor? kann das denn ein Zufall sein? Ich hoffe du warst gut unterhalten! Und bevor du gehst lass dir noch sagen: Wovon ich nicht sterbe, kann ich leben.
9.
Da steht ein Polizist. Hat grade nichts zu tun er zählt und zählt die Kerben an den Schuhen. Ein Demonstrant muss zur Demonstration und nimmt ihn mit. Dann haben alle was zu tun. Das muss heute noch raus hier, all die Kisten. Jeder nimmt nur so viel wie er tragen kann. Ist dir das zu schwer dann lass dir helfen. Da steht ein Zivilist. Hat sich eine gedreht und was er sucht, ist das was jetzt noch fehlt. Ein Zeitsoldat hat Feuer mit dabei und wenn man fragt, gibt er es freundlich frei. Morgen soll es Minusgrade geben Das um diese Jahreszeit, ich reg mich ... Kinder malen Kreise auf den Boden Mitten in die Einfahrt. Ja, ich reg mich auf Über Stock und Stein hört man sie rufen Und wer auf die Linie tritt verliert. Ein Feind lehnt an der Wand. Ist kaum zu übersehen Ein Blick genügt und er ist erkannt Da steht mein Feind, kommt gerade auf mich zu, gibt mir die Hand: Was wär ich ohne... Du hast mir gezeigt wer ich wirklich... bin doch nur dein Feind Und wir dachten schon, das alles wär... wäre schon gesagt, doch weit gefehlt
10.
Na wie geht`s? Na wie geht`s? Na wie stehen Sie dazu? Motorhauben, Zebrastreifen, Kofferräume, Autobahnen, Filtertüten, Tütensuppen, Filterzigarettenpausen Na wie geht`s? Na wie geht`s? Na wen haben wir denn da? Satelliten, Großaufnahmen, Parameter, Datenbanken, Schaltzentralen, Nutzernamen, Bonuskarten, Treueprämien Na wie geht`s? Na wie geht`s? Na wie haben wir es denn gern? Masterpläne, Laboranten, Argusaugen, Knotenpunkte, Funksignale, Leuchtreklame, Überschallgeschwindigkeiten Na wie geht's? Na wie geht's? Na wie geht's uns denn heute? Na wie lang? Na wie weit? Na wie hoch? Na wie tief? Hörertelefone, Kundenwünsche, Großformate, Austauschware, optionale Selbstkontrolle, Fehlermeldung, Eilzustellung, Telegramme, Randnotizen, Stelllungnahme, Notaufnahme, Nervenzellen, Hochauflösen, Oberflächen, Rasterfahnden, Überholen, Wiederholen, Wiederholen Bitte wenden! Na wie geht's? Hundert Meter (Großraum Frankfurt) Zwanzig Meter (Dreieck Kirchheim) Na wie (Neustart) Na wie (Ausfahrt Dresden) Na wie geht`s? Na wie geht`s? Na wie geht`s? Na wie geht`s? ...

about

Zeitlos, so kann man wohl das Debüt von Jan Frisch nennen, dabei soll “zeitlos” eine kleine Insel mit einem Leuchtturm sein, die man auch auf weiter See noch erkennt, an der man sich orientieren kann. So darf man sich gerne an Jan Frisch und “Das ist keine Übung” halten, wenn man denn im sogenannten Genre des “Liedermachers” nach Musik sucht, die sich experimentierfreudig aus dem Fenster lehnt, dabei jedoch immer das Erzählen von Geschichten dicht am Herzen trägt.

Meist geschieht das in impressionistisch aneinandergereihten Gesprächsfetzen, wie vom Meer glattgespülte Glasscherben ergeben sie im Mosaik ein – wenn auch leicht verschwommenes – Bild einer Szene aus dem Leben: Gespräche nach einem Konzert, ein Stadtbesuch oder eine Autofahrt. Große Lyrik wird da auf groß verwobene Gitarrenspielereien und instrumentale Luftsprünge gelegt, kein Wort zu viel, alles so, dass es ineinander passt und trotz des filigranen und technisch einwandfreien Aufbaus niemals kalt oder befremdlich wirkt, sondern immer eine große Wärme mit sich bringt, was sicher auch an den sehr wohl humorvollen, aber niemals wirklich zynischen Texten liegt.

Obwohl bereits Nummer Zwei der Tracklist liegt das Herz des Albums für mich in “Wer nicht brennt”, ein Lied, das sich sowohl textlich als auch musikalisch ein wenig von seinen Kollegen unterscheidet und um das ich lange nicht herumkam, wann immer ich das Album anhören wollte. “Keine Hoffnung die nicht unter deinen Händen um ihr Leben kam”, heißt es da, trotz alledem wird hier nicht bedauert, sondern aufgefordert, mitgerissen, entfacht. Schon wird da alles ganz groß, so groß, dass es einen ganz umgibt.

Lauter wird es dann auch mal in Stücken wie “Einer geht noch rein” und das wunderbar angriffslustige “Wovon ich nicht sterbe”, eine Ode über das Musikersein, die auf jedem Tourbus stehen müsste.
Rundum darf man auf diesem Album überrascht abwarten, was denn als nächstes kommt, leicht macht er es einem nicht, der Herr Frisch, aber leicht soll es einem gute Musik ja auch nicht immer machen, gerade der verkniffelte Song, mit diesem merkwürdigen Störgeräusch, und da war doch noch dieser andere mit dieser ungewöhnlichen Percussion, na komm, den müssen wir jetzt noch mal hören, und danach noch der im Auto, da denk ich immer an meine Kindheit…

I mentioned before that the genre of the German “Liedermacher” is a tricky one because many many, oh too many artists figure that it is enough to write some pseudo-lyrical texts and pluck at their guitar until they run out of words to rhyme.

So, the joy to find someone like Jan Frisch cannot be described (if I ever post it, he will feature in my Top everything in 2013-list). His debut is no easy but (because of that) a great listen, because he balances little experiments in singing, instrumentals and lyrics with incredibly gorgeous melodies and themes that for once don’t feel as navel-gazing as many songwriters prefer them to be. No, Frisch is an impressionist who collects conversations and puts them together so we can experience them like little plays in his music but still have a lot of room to add our own experiences.

“Hier mag er es gern”, for example, is line after line of conversations a dog owner has with someone whose voice we never get to hear. Maybe it is us, maybe a little kid that asked about the dog, the narrator leaves us the blanks to fill and therefore is able to trigger our memories, especially as most songs don’t deal with big dramatic scenes of heartbreak, politics or teenage angst but rather those small scenes that we experience without really noticing at the time but that stay with us and shape us.

My favorite song “Wer nicht brennt”, though, is one of the few that deters a little from the impressionist moments and even has a pretty linear song-structure. It is not my favorite for that reason but for mere nostalgia because it was the one that let me sit up and really listen when I first saw Jan live last year. It’s a song that bemoans stagnation and celebrates ambition. It lets me breathe in deeper and make me run faster to reach my goals (mostly home, work and the occasional pub…).

Oh, and before all you cynics roll your eyes for all this artsy-poetical thickness…it’s funny. It’s easy to race through these songs and miss most of the humor because it subtly seeps through the beauty of the lyrics but it is there and feels very natural to Jan as a writer and maybe even person.

All in all, this is an album that would work twenty, thirty years ago and probably will still work in twenty, thirty years (if dogs and cars still exist then), I will come full circle with the German part of this review and coin this album “timeless” because without sounding old or old-fashioned, it reminds me of the times when I was a little wee girl, sitting on the floor of my grandparent’s flat in front of the record player and listen to all those magical songwriters of the GDR that managed to put depth, love, humor, skill and art in every one of their songs whether they were for little wee girls or their rebellious parents or their intellectual grandparents. There is a real beauty in music that can connect you to moments like that.
(Juliane Waack fichtenstein.wordpress.com)

credits

released May 2, 2014

- lyrics and music written and played by Jan Frisch
- vocals and acoustic guitar recorded by Zodiaque, additional instruments and vocals recorded by Jan Frisch (except "Einer geht noch rein" recorded by Jan Frisch)
- mixed by Zodiaque and Jan Frisch
- mastered by HP Mastering Hamburg
- photographs: Tristan Vostry
- production/design: Jan Frisch

Thanks a lot: Peter Thomas, Markus Abendroth, Hans-Philipp Graf, Tristan Vostry, Lucia Adam, Henriette Gruber, Michael Grunwald

the vinyl production was financed via crowdfunding (Visionbakery) A warm Thank You to all you supporters!

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Jan Frisch Leipzig, Germany

His debut is no easy but (because of that) a great listen, because he balances little experiments in singing, instrumentals and lyrics with incredibly gorgeous melodies and themes that for once don’t feel as navel-gazing as many songwriters prefer them to be. No, Frisch is an impressionist who collects conversations and puts them together so we can experience them like little plays in his music ... more

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